How to Create and Deliver Intelligent Information

Creative Direction und Technische Redaktion

Nebenberufliches Studieren im kreativen Bereich als Gewinn für die Technische Dokumentation

Technische Redakteure als Designer – denkbar?

Wir befinden uns auf dem Blog „Intelligent Information – How to Creative and Deliver Intelligent Information“. Diese „intelligenten“ Informationen, die wir als Technische Kommunikationsschaffende erstellen, sind dabei im Idealfall korrekt, reduziert, medium- und zielgruppenspezifisch, sicher und rundum anwendungsgerecht. Mit diesem Kreationsprozess könnte man sagen, wir „designen“ die Information. Wir kreieren sie, erschaffen Form und Funktion, bereiten sie auf. Das ist ein durchweg kreativer Prozess, bei welchem der Technische Redakteur zum Designer wird – nicht für Kleidung, Möbelstücke oder andere Produkte, sondern zum Information-Designer.

Dass der Apfel gar nicht so weit vom Stamm fällt, habe ich gemerkt, als ich mein Masterstudium an der DIPLOMA Hochschule Nordhessen aufgenommen habe mit dem opulenten Titel „Creative Direction – Führung im Kontext kreativer Prozesse“. Ein KREATIVES Masterstudium als TECHNISCHER Redakteur, passt das? Der erwähnte Apfel zeigte mir während meines Masterstudiums, dass kreative Denkprozesse im Technischen wie auch im Ästhetischen derselben Struktur folgen: Problem erkennen, Themenfeld analysieren, Lösung finden, Ergebnis präsentieren – und das unter Berücksichtigung der Zielgruppe, des Formats, dem Budget und den Stakeholdern. Ergo: das passt perfekt!

Das Studium „Creative Direction“ vermittelt berufspraktisch Gestaltungskompetenz, Managementfähigkeiten in Projekten und Prozessen, Didaktikkonzepte und einen prallgefüllten Methodenkoffer mit Kreativitätstechniken zur Problemlösung. Dabei ist das Masterstudium nebenberuflich möglich.

Ich habe durch den Masterstudiengang „Creative Direction“ erkannt, dass wir uns in der Technischen Kommunikation stets in einem kreativen Schöpfungsprozess befinden, in welchem Kenntnisse rund um den Designanteil einer Information bzw. eines Informationsprodukts von enormer Relevanz sind.

Jaqueline Probian

Dass eine Betriebsanleitung nicht einer Werbebroschüre gleichen muss, ist klar. Doch wenn wir genau betrachten, wie Designer bzw. kreativ Schaffende eine andere Sichtweise auf den Schöpfungsprozess als wir „Techniker“ haben, erkennt man eine freiere, experimentellere Herangehensweise, bei der die gestalterische Kraft in den Vordergrund gestellt wird. Es werden auch gesellschaftliche, politische und ökonomische Blickwinkel eingenommen, zudem wird der Blick stets auf das vergangene, das Jetzt und die Zukunft gerichtet.

Gestalterische Kraft ist zwar hilfreich in der Gegenwart, aber ihr wirklicher Wert wird sich erst in der Zukunft erweisen.

Wolfgang (WoKo) Kownatka (*1938), deutscher Luftwaffen-Offizier, NATO-Pressestabsoffizier, Bankkaufmann, freier Journalist und Aphoristiker

Wie läuft ein „Creative Direction“-Studium ab?

Der Studiengang vermittelt in jedem der fünf Semester Fachwissen aus dem Bereich Projektarbeit, Design, Kreativität und persönliche Führungsentwicklung.

Im ersten Semester wird der Grundstein mit Projekt- und Prozessmanagement gelegt. Komplimentiert wird der Unterricht mit Design- und Kulturmanagement und Designrecht. Im Modul Kreativitätstechniken, Storytelling und Designexperiment wird es dann frei und kreativ, und man erarbeitet sich einen Methodenkoffer, der einen durch die nächsten Semester und bestenfalls auch die Jahre nach dem Studium, beruflich wie privat, begleitet.

Im zweiten Semester wird man als zukünftige Führungsrolle in Leadership im Kontext kreativer Prozesse und Kommunikationskonzepten geschult. Im Kurs Kulturelle Identitäten wird auf Kulturspezifika eingegangen – sehr interessant auch für die Lokalisierungsarbeit von Technischen Redakteuren.

In der zweiten Hälfte des Studiengangs werden Didaktikkonzepte vermittelt und die virtuelle Kommunikation sowie Social Media ins Auge gefasst. Aufbauend auf Leadership kommt Teamführung und Teamentwicklung hinzu.

Eine sechsmonatige Schreibphase für die Masterarbeit bildet das fünfte Semester und den Abschluss des Studiengangs.

Virtuelles Studieren: flexibel und modern

Das Studium findet virtuell statt, heißt, man kommt an bestimmten Samstagen und Abenden in einem virtuellen Klassenzimmer mit Meetingatmosphäre zusammen. Das löst das „normale“ Studium von dem Faktor Raum, sodass sich Studierende verschiedener Nationalitäten virtuell treffen können.

In diesem Kurzportrait meines Studiums möchte ich einen Anreiz setzen, sich mit der gestalterischen Kraft unserer Informationsprodukte auseinander zu setzen – denn, wie eingangs erwähnt, sind wir eben auch Designer. Einen Blick in die Schublade der kreativ Schaffenden kann auch der Technischen Kommunikation neue Wege eröffnen, unsere Informationen auch in Zukunft medien- und inhaltsgerecht zu verpacken, mit besonderen Fokus auf die zu aktivierende Zielgruppe.

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