Gastautor Christian Weih-Sum
Der Einsatz eines Terminologiesystems hilft dabei, die Übersetzungsqualität zu steigern. Gleichzeitig können längerfristig Kosten gespart werden. In diesem Artikel erhalten Sie drei Tipps, mit denen Sie den Entscheidungsträgern die Vorteile eines solchen Systems präsentieren können.
Terminologiemanagement – das A und O
Die konsistente Terminologienutzung ist ein wichtiger Bestandteil für den Erfolg eines jeden Unternehmens. Eine verständliche Sprache stärkt die Corporate Identity und verbessert die Produktkommunikation.
Terminologie ist in unserer Branche ein weitverbreitetes Thema. Es wird an jedem übersetzungswissenschaftlichen Studiengang unterrichtet und es ist Gegenstand einer Vielzahl von Büchern, Fachartikeln und Präsentationen. Die Vorteile eines umfangreichen Terminologiemanagements liegen auf der Hand, es wird jedoch noch oft vernachlässigt.
Ein Grund, weshalb ein Unternehmen keine einheitliche Terminologie im gesamten Unternehmen und auch in den Übersetzungen verwendet, können die Beschaffungskosten eines entsprechenden Systems sein. Aber auch wenn einzelne Wörter auf den ersten Blick nicht so entscheidend für den Erfolg eines Produkts erscheinen, kann eine ungenaue oder gar falsche Terminologie schwerwiegende Folgen haben. Stellen Sie sich vor, dass ein zwei Millionen teurer Industriebackofen aufgrund falsch übersetzter Lieferunterlagen am chilenischen Zoll festgehalten wird und dadurch hohe Folgeschäden entstehen. Hätte sich die Investition in ein Terminologiesystem nicht gelohnt? Auch der Verlust einzelner Kunden aufgrund einer mangelhaften Übersetzung kann schädlich für ein Unternehmen sein. Die folgenden Tipps können Ihnen dabei helfen, die Entscheidungsträger zu überzeugen, ein Terminologiesystem einzuführen und somit globale Erfolge zu erzielen.
Tipp 1 – Das gesamte Unternehmen profitiert von einem Terminologiesystem
Ein Terminologiesystem spart Geld, es erhöht die Textqualität und -konsistenz und somit die Kundenzufriedenheit, was wiederum den Umsatz steigert. Suchen Sie das Gespräch mit anderen Fachabteilungen, um gemeinsam die Gründe für die Einführung eines Terminologiesystems zusammenzutragen. Jede Abteilung hat andere Anforderungen und die verschiedenen Blickpunkte werden dem Management die Entscheidung der Einführung eines solchen Systems leichter machen.
Tipp 2 – Ein Terminologiesystem bringt schon bei der Quelltexterstellung Vorteile
Um Mehrdeutigkeiten zu vermeiden, sollte eine einmal festgelegte Unternehmensterminologie auch konsequent in allen Texten verwendet werden. Wichtig dafür ist, dass alle Redakteure Zugriff auf eine zentrale Datenbank haben, denn die meisten Übersetzungsfehler sind auf fehlerhafte Terme im Quelltext zurückzuführen. Wenn Sie kundenspezifische maschinelle Übersetzung einsetzen oder einsetzen wollen, ist eine einheitliche Terminologie unabdingbar, damit die Übersetzungen so konsistent wie möglich erstellt werden können. Außerdem verbessert eine einheitliche Terminologie die Suchmaschinenoptimierung, was vor allem im internationalen E-Commerce eine Grundvoraussetzung ist.
Tipp 3 – Eine zweisprachige Terminologie erhöht die Übersetzungsqualität
Eine einheitliche Terminologie in den Quelltexten unterstützt Übersetzern beim Arbeiten, doch eine gepflegte zweisprachige Datenbank hilft ihnen noch mehr. Es werden weitere Übersetzungsfehler vermieden, indem ein falsch verwendetes Wort direkt markiert und eine Alternative angezeigt wird. Dies stellt sicher, dass die Qualität der fremdsprachlichen Texte Ihren hohen Standards entspricht.
Nutzen Sie die Vorteile eines Terminologiesystems für eine erfolgreiche Unternehmenskommunikation sowohl in der Ausgangssprache als auch in der Zielsprache. Sprechen Sie die Sprache Ihrer Kunden!
- Ein Backofen in Südamerika: Warum Terminologie dabei eine Rolle spielt - 6 November 2018