How to Create and Deliver Intelligent Information

Andreas Günter setzt sich mit Themen der KI auseinander und ist der Meinung: Wir sollten uns vor kreativen Bots nicht fürchten und sie stattdessen als Chance erkennen. Warum er dieser Meinung ist, erklärt er hier:

Dass Künstliche Intelligenz (KI) logische Denkmuster nachbildet und uns im Job unterstützen kann, ist soweit bekannt. Doch wie stehen wir zur KI, wenn sie auch noch kreativ wird? Die Fähigkeit, schöpferisch und gestalterisch zu sein, ist doch ausschließlich uns Menschen vorbehalten. Oder etwa nicht?

Neulich war ich auf einer Podiumsdiskussion, bei der es um das Thema KI und Kreativität ging.

Nun hat Technische Kommunikation ja nichts mit Kreativität zu tun, trotzdem ist das Thema für uns interessant. Die meisten Teilnehmer äußerten in der abschließenden Diskussion die Meinung, Kreativität sei dem Menschen vorbehalten und KI könne die menschliche Kreativität nicht ersetzen, sondern nur Routineaufgaben übernehmen. Zudem fehlt der KI das Bewusstsein.

Möglicherweise eine fatale Fehleinschätzung, die aber im doppelten Sinne menschlich ist. Wenn AlphaGo im Kampf gegen den besten Go-Spieler ganz neue, innovative Züge erfindet oder eine KI lernt Jazz-Improvisationen zu spielen, dann ist das doch kreativ? Überlegen Sie: ein Mensch der sehr gut Go oder Jazz spielt, hat dies innerhalb von 10.000 oder mehr Stunden gelernt; genau wie die KI, nur dass sie viel weniger Zeit dazu braucht. Es wurden auch schon konstruktive Aufgaben durch KI erledigt; die Vorgaben aus dem Pflichtenheft führten zu organisch anmutenden Formen, die man leicht auf einem 3D-Drucker produzieren kann.

Aber der Output, zumal wenn er objektiv betrachtet nicht zu unterscheiden ist, ist doch dann kreativ? Droht der Menschheit durch KI eine narzisstische Kränkung, wenn sie erkennen muss, dass sie auch die Kreativität nicht für sich gepachtet hat?

Menschlich ist diese Reaktion aber auch, weil sie ein Reflex ist. Sie haben doch auch gezuckt, als ich oben schrieb, Technische Kommunikation habe mit Kreativität nichts zu tun? Wir haben den Anspruch kreativ zu sein. Heute ist jeder Lehrling in der Systemgastronomie kreativ, wenn er eine Salatschüssel dekoriert.

Niemand würde zugeben, dass er in seinem Job keine Kreativität braucht.

Spätestens seit der Renaissance gehört es in unserer Kultur zum Menschenbild dazu, dass der Mensch schöpferisch tätig ist. Das ist ähnlich tief verankert wie der Glaube an eine Seele, sei sie nun unsterblich oder nicht (aber keine Angst, diese Debatte müssen wir hier nicht führen). Neben der Definition, was denn eigentlich Intelligenz ist, müssen wir also auch definieren, was Kreativität ist.

Und witzigerweise werden unsere Definitionen durch die Berücksichtigung von KI klarer.

Künstliche Intelligenz ist nicht nur besser als natürliche Dummheit, sie ist der menschlichen Intelligenz auch schon auf vielen Teilgebieten überlegen. (Lesen Sie dazu ein Beispiel bei dem Fliegen dank KI 40 Tage länger leben konnten als ohne KI.)

Vielleicht sollten wir auch im Bezug auf Kreativität lockerer werden und anerkennen, dass KI auch hier Potenzial hat. Warum muss darin immer eine Bedrohung gesehen werden und nicht auch eine Chance, die menschlichen Fähigkeiten mit den künstlichen zu kombinieren?

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Sollte KI kreativ werden, ist das eine Chance oder ein Risiko? Welche Seite überwiegt Ihrer Meinung nach?

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