How to Create and Deliver Intelligent Information

Als Kind hatte ich noch aufregende Berufswünsche: Künstlerin, Ärztin, Richterin – ansonsten Prinzessin. Bei meinen Schulkameraden war das nicht anders. Da wechselte es von Astronaut, über Cowboy und Polizist zu Rapper oder Filmstar. Und wer wollte da Technischer Redakteur werden? Niemand. Das lag wohl zum größten Teil daran, dass man diesen Beruf samt Berufsbezeichnung gar nicht kannte, doch selbst wenn dieser durch Eltern und Co. bekannt gewesen wäre, hätte dieser wohl trotzdem nicht auf meiner Berufswunschliste gestanden.

An diese Wünsche vergangener Tage musste ich auf der tekom Jahrestagung denken. Dort hatte ich in meinem Amt als Mitglied im erweiterten Vorstand zwei Schulklassen eines Berufskollegs zu Gast, um ihnen den Beruf des Technischen Redakteurs vorzustellen. Und die Begeisterung war zu Beginn gelinde gesagt gering. Ich berichtete über meinen Werdegang hin zur Technischen Kommunikation, gab Einblicke in meinen vielfältigen Arbeitsalltag und erzählte was mir besonders Spaß macht. Die Gesichter konnte ich nur schwer deuten, doch eine Mädchengruppe kam nach dem Vortrag zu mir und erzählten, dass sie den Beruf ganz falsch eingeschätzt hätten und ich sie überzeugt hätte, sich mit dem Beruf auseinander zu setzen. Treffer! Ich freute mich über diese drei Mädels, die den Beruf doch ganz „cool“ fanden.

Junge Technische Redakteure (und die es vielleicht werden wollen) tauschen sich jedes Jahr auf der tekom-Jahrestagung aus. Mehr Informationen zu dem Format gibt es hier.

Genau diese Begegnung beschäftigte mich noch Wochen nach der Jahrestagung. Wie kann man es schaffen, dass junge Menschen Technischer Redakteur werden wollen? Mein Blog-Beitrag soll eine missionarische Botschaft enthalten. Sie geht raus an all die Technischen Redakteure und Co., die sich für dieses spannende, vielseitige Berufsfeld entschieden haben. Ein Beispiel: An meiner Schule gab es immer wieder Veranstaltungen, an denen Eltern ihren Beruf vorstellten. Stellt die Technische Kommunikation vor, macht den Technischen Redakteur sichtbar! Dazu möchte ich euch ermutigen.

Als Werbeartikel habe ich für die tekom Jahrestagung einen Beutel mit der Aufschrift „I’m a Technical Writer – what’s your superpower?“ erstellt und an junge Redakteure bzw. potentielle zukünftige Redakteure und Co. verteilt. Der Technische Redakteur in Heldengestalt spielt auf moderne Bezeichnungen wie „Content Hero“ an und soll das teilweise doch verstaubte Image des Berufs abwerfen. Wir müssen daran denken, dass wir dieses Image ein Stück weit selbst formen. In einigen Vorträgen und Diskussionen auf der Jahrestagung habe ich „Witze“ über TR-Abteilungen, welche in staubigen Kellerräumen der Firmen sitzen müssen, aufgeschnappt, und solche Witze machen mich nachdenklich, da diese eben auch wenn nur im Spaß gemeint, eine Image zeigen, von dem man weg will.

 

Ein Stück weit habe ich meine Berufswünsche meiner Kindheit verwirklicht: Ich bin eine Künstlerin, wenn ich das Layout zu einer neuen Dokumentation gestalte, gebe meinen ärztlichen Rat, wenn ich mit meinen Sicherheitshinweisen sicher gehe, dass sich niemand verletzt, und beachte die Rechtskonformität meiner Dokumente. Ich habe meinen Wunschberuf gefunden. Technische Redakteure sind cool – Punkt[.]

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